Wenn Johann K. Aufwachte, sah er jeden Morgen das gleiche Bild: Eine graue, triste Wand hindurch einem alten, milchigen Fenster. Er hasste diesen Anblick. Mit einem schlechten Gefühl streckte er sich und schwang seine Beine über seine Bettkante. Schlurfend taumelte er ins Bad, einmal kurz Wasser ins Gesicht, kaltes natürlich (warmes gab es schon seit Monaten nicht mehr), Zähne putzen und dann los.
Doch Johann K. Ging nicht los, er schlurfte
mit seinem schlechten Gefühl zurück
zu seinem Bett, er hob die von Staub bereits
graue Bettdecke und legte sich wieder hinein.
Er starrte an die im Dämmerlicht
liegenden Zimmerdecke, die Tapete war
längst abgeblättert und weite Risse
zogen sich durch den Beton. Alles war grau:
Die Welt draußen, sein Zimmer, sein
Bett, der Tisch, alles.
Johann K. Sprang auf, hastete zum Fenster,
riss es auf und... sprang.
Unten auf der Straße lag in einer Seitengasse lag ein verdreckter, verdrehter Körper, ein grauer, lebloser Körper... Und plötzlich, in diesem Grau, floss ein kleiner kaum zu sehender Blutstrom aus Johann K.s Mund.
Von oben, vom bleigrauen Himmel gaukelte ein kleiner, bunter (ganz und gar kunterbunter) Schmetterling herab und ließ sich auf Johann K.s ehemaliger, grauer Stirn nieder.
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